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Mega!philosoph
Eine Philosophiekolumne. Wie das hierher passt? Der Grund lässt sich vielleicht ganz gut so zusammenfassen: Was macht eigentlich ein Doktor der Philosophie in einer Marketingagentur? Zugegebenermaßen eine berechtigte Frage. Das Tolle daran ist, dass die Antwort darauf nicht ganz einfach ist. Damit lässt sich eine Kolumne füllen, perfekt. Die kann sich dann gleich dranmachen, ein bisschen zu schildern, was Philosophie ist oder sein kann und warum der Gegenstand des Marketings ganz eigentlich ein philosophischer ist.
Dr. phil. Konstantin Hauck,
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Philosophie, was ist das eigentlich? Was man landläufig oft hört: Lebensphilosophie. Was ist deine Lebensphilosophie? Gute Frage (ist das wirklich eine gute Frage?). Oder Unternehmensphilosophie. Die musste ich jetzt erst mal googeln: „Die Firmenphilosophie gleicht einer übergeordneten Guideline für alles Handeln im Unternehmen und am Markt“, liest man da. Oder: „Eine gute Philosophie ist realisierbar. Eine gute Philosophie vermittelt Werte. Sie bildet die Grundlage des gemeinsamen Handelns im Unternehmen.“ Okay. Man braucht also eine gute Philosophie? Ob das etwas mit „richtiger“ Philosophie als Wissenschaft zu tun hat? Schwer zu sagen. Wir sollten an anderer Stelle noch mal darauf zurückkommen.
Philosophie ist allerdings nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch ein schwieriger, wahlweise überoder unterdeterminierter Begriff. Kant hat in seiner Logikvorlesung die Grundfragen der Philosophie so gefasst (die kennt man vielleicht noch aus dem Ethikunterricht): Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Die geben einen Eindruck des philosophischen Gegenstands: Es geht irgendwie um den Menschen. (Interessant, wenn man einmal versucht, diese Fragen mit den Mitteln anderer Disziplinen zu beantworten, in der Sprache der Mathematik, Medizin usw.) Es bleibt allerdings ein Problem, dass die philosophischen Spezialgebiete ganz unterschiedlich mit diesen Fragen umgehen. So kann es leicht passieren, dass ich beim Fachvortrag der Kollegin nur Bahnhof verstehe. Wenn es hier um Philosophie gehen soll, dann allerdings nicht um einen systematischen Überblick. Das wäre ziemlich langweilig. Genau wie ihre Geschichte – die Philosophie von vorne aufzudröseln, von der Antike bis heute oder so. Stattdessen geht mega!philosophie anders. Ich werde in medias res gleich ins 20. Jahrhundert springen (okay, auch ein bisschen ins 19.), dahin, wo es in meinen Augen richtig zur Sache geht: zur Semiologie und den französischen Poststrukturalisten, zum „Zeitalter der Theorie“. Da wird es anspruchsvoll und ein bisschen extravagant. Aber besser und leistungsfähiger geht Theorie nicht. Da finden wir in den folgenden Ausgaben nicht nur unser begriffliches Handwerkszeug für die Probleme des Marketings, sondern auch gleich induktiv einen Begriff der Philosophie. Ich bin gespannt.
Philosophie, was ist das eigentlich? Was man landläufig oft hört: Lebensphilosophie. Was ist deine Lebensphilosophie? Gute Frage (ist das wirklich eine gute Frage?). Oder Unternehmensphilosophie. Die musste ich jetzt erst mal googeln: „Die Firmenphilosophie gleicht einer übergeordneten Guideline für alles Handeln im Unternehmen und am Markt“, liest man da. Oder: „Eine gute Philosophie ist realisierbar. Eine gute Philosophie vermittelt Werte. Sie bildet die Grundlage des gemeinsamen Handelns im Unternehmen.“ Okay. Man braucht also eine gute Philosophie? Ob das etwas mit „richtiger“ Philosophie als Wissenschaft zu tun hat? Schwer zu sagen. Wir sollten an anderer Stelle noch mal darauf zurückkommen.
Philosophie ist allerdings nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch ein schwieriger, wahlweise überoder unterdeterminierter Begriff. Kant hat in seiner Logikvorlesung die Grundfragen der Philosophie so gefasst (die kennt man vielleicht noch aus dem Ethikunterricht): Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Die geben einen Eindruck des philosophischen Gegenstands: Es geht irgendwie um den Menschen. (Interessant, wenn man einmal versucht, diese Fragen mit den Mitteln anderer Disziplinen zu beantworten, in der Sprache der Mathematik, Medizin usw.) Es bleibt allerdings ein Problem, dass die philosophischen Spezialgebiete ganz unterschiedlich mit diesen Fragen umgehen. So kann es leicht passieren, dass ich beim Fachvortrag der Kollegin nur Bahnhof verstehe. Wenn es hier um Philosophie gehen soll, dann allerdings nicht um einen systematischen Überblick. Das wäre ziemlich langweilig. Genau wie ihre Geschichte – die Philosophie von vorne aufzudröseln, von der Antike bis heute oder so. Stattdessen geht mega!philosophie anders. Ich werde in medias res gleich ins 20. Jahrhundert springen (okay, auch ein bisschen ins 19.), dahin, wo es in meinen Augen richtig zur Sache geht: zur Semiologie und den französischen Poststrukturalisten, zum „Zeitalter der Theorie“. Da wird es anspruchsvoll und ein bisschen extravagant. Aber besser und leistungsfähiger geht Theorie nicht. Da finden wir in den folgenden Ausgaben nicht nur unser begriffliches Handwerkszeug für die Probleme des Marketings, sondern auch gleich induktiv einen Begriff der Philosophie. Ich bin gespannt.